Menu

Talbot Runhof – Zwischen Fadenknäuel und Exzellenz

Im Rahmen der Art Düsseldorf sprachen wir mit dem Designerduo Talbot Runhof über die feinen Verbindungen zwischen Mode und Kunst. In ihrem Werk spiegeln sich nicht nur formale Anleihen aus der Kunstgeschichte, sondern auch ein tiefes Verständnis für Ästhetik, Farbe und Komposition wider. Wie sehr künstlerische Positionen ihre Entwürfe beeinflussen – und wo sie bewusst eigene Wege gehen –, erzählen sie im Interview.

Adrian Runhof auf der Art Düsseldorf 2024. Foto: Achim Hehn

Am Freitag werden Sie in Ihrer Boutique in Düsseldorf einen Talk mit Künstlerin Zohar Fraiman halten. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit? Was erwartet die Besucher*innen?

Wir sind letztes Jahr durch ihre Solo-Ausstellung in Paris auf Zohar Fraiman und ihre spannende Beschäftigung mit Social Media aufmerksam geworden. Dies hat uns spontan inspiriert, ein Social Media Video mit ihren Arbeiten und unserer Mode zu drehen.

Wie würden Sie die Philosophie und das Konzept Ihrer Boutique in ein paar Worten beschreiben?

„Ich habe was vor“ – das ist das Motto unserer Kundinnen, und sie finden dafür genau das Richtige bei uns.

Inwiefern sehen Sie Ihre Mode als eine Form von Kunst? Gibt es gestalterische oder konzeptionelle Parallelen zwischen Ihren Entwürfen und dreidimensionaler Kunst?

Definitiv, auch wenn wir uns nicht anmaßen, Kunst zu machen. Aber bei Entstehungsprozessen, Techniken und Praktiken finden wir immer wieder überraschende Parallelen.

Inwiefern spiegelt Ihre Kunstsammlung Ihre Arbeit als Designer wider? Gibt es Werke, die sich mit Textilen oder dem Körper als skulpturalem Element beschäftigen?

Unsere Sammlung spiegelt vor allem unsere unbändige Lust auf Farbe und überraschende Materialien wider. Textil ist wenig dabei, wir werden aber immer mehr mit spannenden Positionen konfrontiert, vor allem bei ganz jungen Künstlern.

Talbot Runhof auf der Art Düsseldorf 2024. Foto: Achim Hehn.

Lassen Sie sich in Ihrer Designarbeit konkret von Kunst inspirieren? Gibt es bestimmte Künstler:innen, Werke oder Kunstrichtungen, die Ihre Arbeit prägen – auch im Hinblick auf Ihre politischen Statements in der Mode?

Wir arbeiten ganz konkret mit Künstler*innen zusammen, kreieren gemeinsam Stoffe, Capsule Collections oder gestalten Schaufenster. Dabei begeistert uns vor allem Malerei. Gerne figurativ, Alexander Iskin hat uns aber auch die Augen für Abstraktes geöffnet.

Gibt es eine übergeordnete ästhetische oder konzeptionelle Linie, die sich durch Ihre Mode und Ihre Kunstsammlung zieht? Und beeinflussen sich beide Bereiche – Design und Sammeln – wechselseitig?

Wir entscheiden sehr spontan und sehr eklektisch, was wir unbedingt haben möchten. Daraus ergeben sich dann spannende Zusammenstände. Das sind eher Fadenknäuel als rote Fäden…

Talbot Runhof auf der Art Düsseldorf 2023. Foto: Felix J. Hild.

Designer und Sammler – wie erleben Sie dieses Spannungsfeld? Gibt es Überschneidungen, oder trennen Sie beide Bereiche bewusst voneinander?

Wir können niemals unser Leben von unserer Arbeit trennen. Alles geht ineinander über und bedingt sich gegenseitig. Auffällig ist, dass wir nach Messe- oder Galeriebesuchen immer extrem inspiriert und „energized“ sind. Woran das liegt? Keine Ahnung…

Die Art Düsseldorf und Talbot Runhof arbeiten schon lange zusammen. Was bedeutet diese langjährige Partnerschaft für Sie?

Sie ist Ausdruck eines gemeinsamen Strebens nach stilvoller Exzellenz!

Worauf freuen Sie sich in der kommenden Art Düsseldorf am meisten? Gibt es spezielle Highlights oder Künstler, die Sie nicht verpassen möchten?

Auf die vielen Entdeckungen, von denen ich keinen Schimmer habe, dass es sie gibt und dass ich sie brauchen werde.

 

Wir freuen uns Talbot Runhof wieder bei der Art Düsseldorf als Partner begrüßen zu dürfen.

mehr lesen